«Authentisch führen» – klingt gut, ist aber kein Selbstzweck. In der Realität bedeutet das: Verantwortung übernehmen, sich selbst hinterfragen, den Mut haben, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Gerade in Veränderungsprozessen – ob digital, strukturell oder kulturell – entscheidet nicht allein die Strategie.
Es sind die Menschen, die Wirkung erzeugen. Und das beginnt bei der Führung. Wer nicht bereit ist, bei sich selbst anzufangen, wird kein Team mitnehmen, keine Transformation umsetzen, keine Kultur prägen.
Selbstreflexion: Wo Führung beginnt
Selbstreflexion ist kein philosophischer Luxus. Sie ist ein Führungsinstrument – oft das effektivste. Zu verstehen, warum man in Konflikten blockiert, wie man in Drucksituationen reagiert oder warum man Entscheidungen aufschiebt, schafft Klarheit. Und Klarheit schafft Handlungsfähigkeit. In Zeiten, in denen Führung agiler, transparenter und kommunikativer werden muss, ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion ein echter Wettbewerbsvorteil.
Fehler einzugestehen, stärkt das Vertrauen
Fehler passieren. Entscheidend ist nicht, wie man damit umgeht. Laut einer Studie von PwC fühlen sich nur 38 % der Schweizer Arbeitnehmenden in einem Umfeld sicher genug, offen über Fehler zu sprechen. Das ist ein Kulturproblem. Führungskräfte, die ihre eigenen Fehler zugeben, schaffen genau diese Sicherheit. Sie zeigen: Hier darf man lernen, hier muss man nicht perfekt sein, um wertvoll zu sein. Und das ist der Boden, auf dem Innovation entsteht.
Kommunikation ist keine Frage von Tools
– sondern von Haltung. Wer Führung ernst nimmt, spricht Klartext. Er verschweigt nicht, was schwierig ist. Er hört zu, ohne sofort zu bewerten. Und er schafft Räume, in denen sich andere öffnen können. Google hat im «Project Aristotle» untersucht, was High-Performance-Teams ausmacht. Der wichtigste Faktor: psychologische Sicherheit. Offenheit, Verletzlichkeit, Feedbackkultur – das sind keine Buzzwords, sondern produktive Kräfte.
Selbstreflexion, Fehlerkultur und offene Kommunikation sind keine lapidaren Themen. Sie entscheiden mit darüber, ob Menschen mitmachen, Teams funktionieren, Veränderung gelingt. Wer heute führen will, beginnt nicht beim Prozess – sondern bei sich selbst. Genau das macht Führung glaubwürdig. Und wirksam.